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einfach dorthin, wo du
hergekommen bist?"
 Das reicht, Lady. Ich bleibe
lieber unsichtbar."
Seine Schritte entfernten
sich. Sie setzte sich in
Bewegung, um ihm
nachzugehen, und blieb gleich
wieder stehen. Was war los mit
ihr? Er verließ ihr Haus. Das
wollte sie doch, oder?
Sie schlang die Arme um den
Körper und wartete darauf,
dass die Tür sich öffnete und
schloss. Sie hörte das vertraute
Quietschen der Scharniere und
gleich darauf eine Reihe von
äußerst bildhaften Flüchen.
Erstaunt drehte sie sich um.
Die Tür stand weit auf, und der
Mond schien in den Flur.
 Ich bin gefangen", sagte
Chase entsetzt.
 Mach dich nicht lächerlich.
Die Tür ist offen."
 Ich schaffe es nicht, die
Schwelle zu überschreiten."
 Unsinn. Versuch es noch
einmal."
Ein dumpfes Geräusch
ertönte, gefolgt von weiteren
Flüchen.
 Ich glaube es nicht",
flüsterte sie. Endlich hatte sie
ihn dazu ge bracht, sie in Ruhe
zu lassen, und jetzt fiel ihr
eigenes Haus ihr in den
Rücken.  Klettere durchs
Fenster", forderte sie ihn auf.
Sie folgte seinen Schritten ins
Wohnzimmer und sah erstaunt
zu, wie ein Fensterflügel sich
wie von Geisterhand öffnete.
 Was soll der ganze Müll auf
der Fensterbank?"
Ihre Pflanzen landeten auf
dem Fußboden.
 Meine Blumen!" rief sie
empört.
 Stell dir vor, es brennt. Du
würdest zehn Jahre brauchen,
um über dieses Zeug
hinwegzuklettern."
 Das dient meiner
Sicherheit", erwiderte sie.
 Einbrecher suchen sich immer
leicht zugängliche Häuser aus."
 Und du meinst, deine
Blumen schrecken sie ab?"
sagte ihr unsichtbarer Gast.
Sie bückte sich und warf
einen Klumpen Erde aus einem
der Töpfe in seine Richtung.
 Dich haben sie doch auch
aufgehalten, oder?"
 Nicht sehr lange."
Sie hörte das Scharren einer
Ledersohle auf Holz, dann
nichts mehr.
 Bist du draußen?" fragte sie
hoffnungsvoll.
 Ich schaffe es nicht. Ich
könnte ebensogut versuchen,
eine Betonmauer zu
durchbrechen", sagte er
verzweifelt.
Jenna ging ans Fenster und
streckte den Arm hindurch.
 Ich kann es doch aus."
Ein dumpfes Geräusch drang
an ihr Ohr, danach hörte sie
einen Fluch.  Ich glaube, ich
habe mir die Hand gebrochen."
 An einem offenen Fenster
bricht man sich nicht die
Hand."
 Man redet auch nicht mit
einem Unsichtbaren."
Sie überlegte.  Stimmt."
Er schloss das Fenster.  Hast
du eine Terrassentür?"
 Im Esszimmer."
Die Terrassentür ließ sich
mühelos aufschieben, aber
Chase kam nicht hindurch.
 Ich verstehe es nicht", sagte
Jenna von draußen.
Er probierte sämtliche
Fenster im Erdgeschoß. Ohne
Erfolg.
 Das Kellerfenster", schlug
sie vor.
 Ich hasse Keller", erwiderte
er.  Die sind immer so dunkel."
 Mir scheint, du hast keine
andere Wahl."
Sie führte ihn die hölzerne
Treppe hinunter.  Hier hinten
ist es", rief sie und zeigte auf
das Fenster neben dem Boiler
für das Warmwasser.  Das geht
am leichtesten auf."
Seine Schritte verrieten, wie
wütend er war, und sie konnte
sich vorstellen, wie sein
Gesicht aussah.  Gott sei
Dank", murmelte sie, als das
Fenster sich öffnete. Sie war
mit ihrem Leben zufrieden und
brauchte niemanden wie Chase
"Quinn, der alles auf den Kopf
stellte und aus der
vernünftigen, erwachsenen
Frau, die sie war, einen nach
Liebe schmachtenden Teenager
machte.
Das Fenster knallte zu.
 Quinn?" Sie ging hinüber.
 Bist du noch da?"
 Es ist leichter, aus einem
Gefängnis auszubrechen als
aus diesem Haus."
Sie zuckte zusammen. Die
Stimme war dicht neben ihrem
rechten Ohr.
 Versuch es noch einmal. Das
hier macht alles keinen Sinn."
 Lady, seit ich die verdammte
Mine betreten habe, macht
nichts mehr Sinn."
 Das ist nicht mein Problem",
erwiderte sie.  Ich will nur,
dass du mein Haus verlässt."
Sie wusste ganz genau, was
geschehen würde, wenn er
blieb. Sie und er würden
unweigerlich im Bett landen.
 Zeig mir, wie", kam es
zurück.
 Es muss doch einen Weg
geben, dich loszuwerden."
 Den gibt es", sagte er
grimmig.  Heirate mich."
Jenna gab erst auf, als der
neue Tag anbrach und sie vor
Erschöpfung kaum noch stehen
konnte.
 Ich gehe zu Bett", sagte sie
zu Chase, der inzwischen
wieder halb sichtbar war und
versuchte, durchs
Wohnzimmerfenster zu
klettern.  Mach, was du willst.
Mir ist es egal. Ich bin müde."
 Bett klingt gut", erwiderte er
und stieg von der Fensterbank.
 Wohin willst du?" fragte sie
scharf.
 Ins Bett."
Jenna zeigte auf die Couch.
 Das ist dein Bett."
 Zu kurz."
 Das ist dein Problem."
 Du bist eine grausame Frau,
Jenna Grey. Hat dir das schon
mal jemand gesagt?"
 Nein." Sie unterdrückte ein
Gähnen.  Ich muss sagen, ich
bin eigentlich ganz stolz auf
mich."
 Du willst also zu Bett gehen
und mich hier zurücklassen?"
 Genau das habe ich vor."
 Wie wäre es mit einer
Zahnbürste?"
 Ich bringe dir eine."
 Und einem Kissen?"
 Im Flurschrank."
 Eine Decke?"
 Auch dort."
 Deckst du mich zu?"
 Übertreib es nicht", warnte
sie.
Sein Lachen folgte ihr ins
Schlafzimmer und drang unter
der Tür hindurch, als sie sie
schloss. Sie starrte auf den
Schlüssel. Sie hatte noch nie
abgeschlossen. Bis jetzt.
Chase hatte noch nie erlebt,
dass eine Frau ihre
Schlafzimmertür vor ihm
verschloss. Im Gegenteil, einige
hatten sogar versucht, ihn
einzusperren. Jenna war die
erste, die ihn aussperrte. Unter
anderen Umständen hätte er
sich dadurch herausgefordert
gefühlt.
Diese verdammte Frau.
Warum begriff sie nicht
endlich, dass er an ihrem
Körper nicht interessiert war?
Mochte er auch noch so
erregend sein. Er wollte sie nur
heiraten. Fünf Minuten ihrer
Zeit brauchte er, mehr nicht.
Fünf Minuten, und sie würde
ihn nie Wiedersehen.
Das war doch nicht zuviel
verlangt, oder? Selbst eine
misslungene Verabredung
dauerte mindestens
zwanzigmal so lange. Wenn es
nach ihm ging, konnte sie mit
der einen Hand die
Heiratsurkunde und mit der
anderen den Scheidungsantrag
unterschreiben. Gleichzeitig.
Ihm war es egal. Er wollte nur
diesen verdammten Fluch
brechen und sein altes Leben
wieder aufnehmen.
Jenna Grey war doch sonst
nicht so hartherzig. Er hatte
selbst ge sehen, wie sie sich
benahm, als wäre sie Las Vegas'
Antwort auf Mutter Theresa.
Sie kümmerte sich um jede
verlorene Seele, die ihr über
den Weg lief. Warum nicht
auch um ihn? Schließlich
begegnete man nicht jeden Tag
einem Mann, auf dem ein
Fluch lastete. Wo war ihr
Mitleid geblieben?
Jenna empfand alles andere
als Mitleid mit Chase Quinn.
Sie stand hinter der
verschlossenen Tür und
lauschte angestrengt. Machten
Männer denn nicht Lärm, wenn
sie ruhelos auf und ab gingen?
Aber ihr Gast war nicht nur
still, er war auch noch
unsichtbar.
Oder war er fort?
 Nein, ist er nicht", flüsterte
sie. Und wenn er nicht vor der
Tür stand, dann ... O nein!
 Chase, bist du hier?"
Keine Antwort.
 Chase! Bist du bei mir im
Schlafzimmer?"
Immer noch keine Antwort.
Sie breitete die Arme aus und
ging umher. Falls er hier war,
würde sie mit ihm
zusammenstoßen. Aber das
einzige, womit sie kollidierte,
war ein Hausschuh.
Zufrieden holte sie das lange,
weiße, hochgeschlossene
Nachthemd aus dickem
Baumwollstoff aus der
Kommode.
Lächelnd legte sie es sich
über die Schulter und ging zum
Badezimmer. Falls er sie
beobachtete, stand ihm eine
gewaltige Enttäuschung bevor.
Chase machte es sich auf der
Couch so bequem wie möglich
und lauschte dem Rauschen
des Wassers, das aus dem
Badezimmer im hinteren Teil
des Hauses drang. Es lief seit
mindestens zwanzig Minuten,
und er vermutete, dass Jenna
ein Bad nahm.
Was bedeutete, dass sie nackt
war.
So, wie sie angezogen aussah,
musste sie unbekleidet
geradezu atemberaubend sein.
Als er noch im Paradise Hotel
aufgetreten war, hatte er jede
Menge Showgirls halbnackt
gesehen.
Nach einer Weile hatte ihn
der Anblick von perfekt
geformten Brüsten, endlosen
Beinen und titelbildschönen
Gesichtern nur noch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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