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Paige sondierte die Lage: Gortag und Phoebe kämpften
miteinander, und Leo half seiner Schwägerin. Juliana und Lily waren
im Moment nicht in Gefahr. Drew stand starr vor Schreck in ihrem
Schutzkreis.
»Was soll ich machen?«, fragte Piper. »Soll ich ihn in die Luft
jagen?«
»Wir haben eine Formel, mit der wir ihn an seinen Körper binden
können«, raunte Paige ihr zu, damit Gortag sie nicht hörte.
»Also sprechen wir die Formel, und dann lasse ich ihn
explodieren?«, fragte Piper.
»Oder wir lassen ihn eine Zeit lang im Feuer schmoren«, sagte
Paige. »Wir wissen ja immer noch nicht genau, wie er funktioniert.«
»Beschütze mich!«, donnerte Gortag in diesem Augenblick.
Oh! Anscheinend hatte Gortag ein neues Opfer gefunden. Paige
sah, wie er Leo in die Augen starrte, als wollte er ihn hypnotisieren.
»Geht das bei einem Wächter des Lichts überhaupt?«, fragte sie.
Leo drehte sich um und boxte Phoebe in den Magen. »Aua!«,
schrie sie wütend.
»Wie man sieht«, sagte Piper zu Paige. Dann rief sie: »Leo!«, und
ihr Mann blickte auf. »Göttin, erhöre unseren Ruf. Befreie ihn!«,
riefen Paige und Piper wie aus einem Munde.
Leo geriet ins Taumeln, fing sich aber gleich darauf und sah die
beiden lächelnd an. »Danke!«, meinte er. »Das war ziemlich
verwirrend.«
»Drew!«, rief Lily. »Achtung!«
Gortag hatte von Phoebe abgelassen und lief zu Drews Kreis,
dessen Licht erloschen war.
»Sie hat keinen Schutz mehr!«, sagte Paige, und Piper hob rasch
die Hände, um Gortag in die Luft zu jagen. Überflüssig, denn fast
augenblicklich erschien ein neuer Gortag, der auf Drew zusteuerte.
Paige raste von der anderen Seite auf sie zu, packte sie am Arm
und orbte mit ihr ins Wohnzimmer. Die plötzliche Bewegung riss
Drew aus ihrem Schockzustand.
»Was ist denn los?«, rief sie.
»Ich weiß es auch nicht genau«, sagte Paige. »Aber ich glaube, wir
halten dich besser von Gortag fern.«
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»Aber Lily und ihre Mutter sind noch oben!«, protestierte Drew.
»Ich muss ihnen helfen!« Bevor Paige sie zurückhalten konnte,
flitzte sie die Treppe hoch.
»Kinder!«, knurrte Paige und orbte zurück auf den Speicher.
Gortag wich gerade einem Schlag von Leo aus, der sich schützend
vor Juliana und Lily aufgebaut hatte.
»Gott sei Dank bist du zurück!«, rief Phoebe. »Machen wir schnell
den Anbindungszauber!« Sie holte ein zerknittertes Stück Papier aus
der Hosentasche und hielt es Piper und Paige hin. Gemeinsam lasen
sie:
»Dämon vieler Körper mit nur einem Geist,
Wir befehlen, dass du in dieser Gestalt verbleibst!«
Gortag heulte auf, als er von ihrer magischen Energie erfasst wurde.
»Schnell, jag ihn in die Luft!«, rief Paige. Piper hob die Hände und
ließ ihn explodieren. In diesem Augenblick kam Drew auf den
Speicher gestürmt.
Paige musste erst einmal verschnaufen und stützte keuchend die
Hände auf die Knie. »Bin ich froh, dass wir das hinter uns haben!«,
sagte sie atemlos.
»Habt ihr ihn vernichtet?«, fragte Drew.
Paige nickte.
»Ich kann es gar nicht glauben!«, sagte Juliana mit zitternder
Stimme. Sie kauerte immer noch mit Lily auf dem Boden. »Er ist
tatsächlich verschwunden! Endlich hat er seine Strafe bekommen!«
Dann wurde es still im Raum. Paige wusste, dass sie alle an das
Gleiche dachten: Warum hatte die Ahnin der O Farrells die Kräfte
nicht von Drew auf Lily übertragen wollen? Aber wer brachte den
Mut auf, diese Frage laut zu stellen?
»Warum hat der Übertragungszauber nicht funktioniert?«, fragte
Lily schließlich zaghaft.
»Die alte Frau hat gesagt, ich sei die Hexe«, meinte Drew. »Aber
das kann ja nicht sein.«
»Vielleicht war sie gar keine Vorfahrin von uns«, meldete Juliana
sich zu Wort. »Vielleicht ist der Zauber einfach schief gegangen.«
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»Hör mal, ich dachte, du vertraust uns mittlerweile«, sagte Phoebe.
»Wir wissen, was wir tun. Der Zauber ist nicht schief gegangen.«
»Und warum hat es dann nicht geklappt?«, erwiderte Juliana.
»Ist das wirklich so wichtig?«, fragte Gortag, der lässig in der Tür
lehnte.
Lily schrie auf. Paige starrte ihn entgeistert an.
»Ich dachte, wir hätten ihn vernichtet!«, rief Phoebe.
»Mit eurem kleinen Zaubertrick?«, spottete der Dämon. »Dumme
Hexe! Das haben schon viele versucht. Gortag ist mit billiger Magie
nicht beizukommen! Gortag ist viel zu kompliziert für euren
beschränkten Verstand!«
»Und Paige verpasst Gortag eine ordentliche Abreibung, wenn er
nicht aufhört, in der dritten Person von sich zu sprechen«, knurrte
Paige.
»Schon wieder Fehlanzeige!«, sagte Phoebe aufgebracht und sah
Piper an. »Bei diesem Fiesling funktioniert aber auch gar nichts!
Woran liegt das?«
Ȁhm, Phoebe, ich glaube, wir haben gerade ein viel dringenderes
Problem«, unterbrach sie Paige und zeigte auf Gortag, der auf Juliana
zulief. Rasch jagte Piper ihn in die Luft.
Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis ein neuer erscheinen
würde. Es war ihnen nicht gelungen, Gortag zu vernichten, und sie
hatten  was noch viel schlimmer war  nicht die geringste Ahnung,
wie sie es jemals schaffen sollten.
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DER NÄCHSTE GORTAG TAUCHTE AUF und rannte auf Drew zu. Starr
vor Schreck blickte sie ihm regungslos entgegen.
»Drew!«, schrie Lily, und bevor ihre Freundin reagieren konnte,
sprang sie Gortag in den Weg und trat ihm vors Schienbein. Aber der
Dämon fegte sie mit seinem schuppigen roten Arm zur Seite.
Drew spürte, wie Angst durch ihren Körper pulsierte  Angst, aber
auch magische Energie. Die Verwandlung begann, noch bevor Piper
auch diesen Gortag in die Luft gejagt hatte. Der Dämon verschwand,
während Drew spürte, wie ihre Haut sich veränderte. Ihr wuchsen
schillernde Schuppen an Armen und Beinen, die sich über den
ganzen Oberkörper bis in ihr Gesicht ausbreiteten. Sie wuchs, bis sie
mit dem Kopf an die Decke stieß. Ihre Zähne wurden zu langen
Hauern, und aus ihrem Mund schossen kleine Flammen.
»Sie ist ein... Drache!«, sagte Lily erstaunt und wich vor Drew
zurück.
Drew selbst war längst nicht so überrascht. Sie hatte zwar nicht
geahnt, in was sie sich verwandelte, aber als der Gestaltwechsel
vollzogen war, wusste sie ganz einfach, dass sie ein Drache war. Sie
wusste alles über die Fähigkeiten eines Drachen, über das Fliegen
und Feuerspucken  und wo sich die einzige ungeschützte Stelle in
ihrer schuppigen Rüstung befand. Aber sie verfügte auch über all ihr
menschliches Wissen. Es war, als vereine sie zwei Wesen in sich.
Ich mache Lily Angst, ich muss mich wieder zurückverwandeln,
dachte sie. Aber wie? Drew konzentrierte sich und überlegte, wie es
überhaupt zu der Verwandlung in den Drachen gekommen war.
Gortag hatte sie angreifen wollen. Sie hatte Angst gehabt und sich
gewünscht, stark genug zu sein, um ihn bekämpfen zu können. Das
ist es!, dachte sie. Ihre magischen Kräfte hatten auf ihren Wunsch
reagiert und ihn frei interpretiert: Sie hatte sich in eine gefährliche
Kreatur verwandelt, die Gortag bezwingen konnte. Wenn sie sich
nun also wünschte, wieder ein Mensch zu werden, würde es
wahrscheinlich geschehen.
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Drew konzentrierte sich und dachte an ihr normales
Erscheinungsbild  zarte Haut, kein Feuer in den Lungen, nur
einssechzig groß... Erneut spürte sie die magische Energie durch ihre
Adern strömen, und sie verwandelte sich wieder zurück.
»Gortag ist nicht der Einzige, der mehrere Körper hat«, sagte sie
grinsend. »Ich glaube, jetzt habe ich den Bogen raus!«
Piper lächelte sie an. »Das ist großartig, Drew!«
»In Deckung!«, rief Phoebe in diesem Moment. Piper und Drew
duckten sich, während Phoebe Gortag, der gerade wieder hinter
Drew aufgetaucht war, über ihre Köpfe hinweg einen kräftigen Tritt
verpasste.
»Wir müssen ihn auf der Stelle erledigen!«, rief Juliana und zog
Drew von Gortag weg, der sich gerade aufrappelte. »Er kommt so [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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