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verschlafen.
Hi. Er erwiderte ihr Lächeln und regis-
trierte, dass er sie schon wieder wollte.
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Offenbar genügte ihre Stimme, um ihn in Er-
regung zu versetzen.
Wie spät ist es?
Er warf einen Blick über die Schulter zum
Wecker auf dem Nachttisch. Gleich vier.
Sie seufzte, schloss die Augen und
schmiegte ihr Gesicht an seine Brust. Kurz
darauf richtete sie sich auf, strich sich das
Haar zurück und bedeckte sein Kinn und
seine Wangen mit kleinen Küssen.
Ich muss in zwei Stunden aufstehen, um
rechtzeitig bei der Arbeit zu sein , verkün-
dete sie.
Ich auch , erwiderte er und umfasste ihre
schmale Taille mit beiden Händen.
Ich werde den ganzen Tag so müde sein,
dass mein Kopf vermutlich von allein auf
meinen Schreibtisch sinkt und ich
einschlafe.
Er musste lachen und stellte sich vor, das
würde ihm passieren. Falls jemand aus dem
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Büro den Grund erführe, bekäme er einiges
zu hören. Ich auch , wiederholte er.
Andererseits bleiben uns zwei Stunden,
um uns zu amüsieren.
Creed brauchte nicht lange über diesen
Vorschlag nachzudenken. Was war schon ein
wenig Müdigkeit gegen die Chance, noch
einmal mit Maya zu schlafen?
Er küsste sie, bis sie nach Luft schnappte,
und sorgte dafür, dass keiner von ihnen auch
nur eine Minute Schlaf bekam, bis die Sonne
am Horizont erschien.
Maya hatte eigentlich erwartet, völlig müde
und fertig zu sein, stattdessen vibrierte sie
vor Energie und konnte nicht aufhören zu
lächeln. Nicht einmal dann, als Mikey Roth
der quirligen Sally Mattea Kaugummi in die
Haare schmierte. Das Mädchen schrie eine
geschlagene Viertelstunde lang wie am
Spieß.
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Sie bestrafte Mikey, indem sie ihm für eine
ganze Woche die Pflege und Fütterung der
Meerschweinchen der Klasse und der Fische
im Aquarium übertrug. Im Einzelnen
bedeutete dies, dass der Kleine ihr bei der
Arbeit zur Hand ging, denn sie konnte ihm
die Verantwortung für die Tiere natürlich
nicht gänzlich überlassen. Dann beauftragte
sie eine zuverlässige Schülerin, in der Cafet-
eria Butter und Eiswürfel zu besorgen, ein
probates Hausmittel gegen Kaugummik-
letten. Die große Pause war sie damit
beschäftigt, in einer stillen Ecke auf dem
Spielplatz einen riesigen Klumpen
Kaugummi mit Wassermelonengeschmack
aus Sallys feinem blondem Haar zu pulen.
Sie hatte keinen Zweifel daran, was sie in
diese unerschütterlich gute Laune versetzte,
schließlich hatte sie eine leidenschaftliche
und sinnbetörende Nacht mit dem Mann
verbracht, von dem sie schon ihr halbes
Leben lang träumte.
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Sie wusste, wie gefährlich es war, sich ros-
aroten Illusionen hinzugeben. Es bestand
keine Möglichkeit, dass sich eine Beziehung
daraus entwickeln würde, die von Dauer war.
Soweit es Creed betraf, gab es kein Happy
End.
Es hatte sie sehr überrascht, dass er bis
zum Morgen geblieben war, anstatt sich
gleich nach ihrer sexuellen Begegnung auf
dem Sofa eilends davonzumachen.
Das hatte er nicht getan. Er hatte die ganze
Nacht mit ihr verbracht, und sie hatte jede
Minute davon gut genutzt.
Das durfte sie sich jedoch nicht zu Kopf
steigen lassen. Sie musste dafür sorgen, dass
sie die Bodenhaftung nicht verlor und auch
nicht den Sinn für die Realität.
Was immer zwischen ihnen vorgehen
mochte, es hatte ein baldiges Verfallsdatum.
Explosiv, atemberaubend, jenseits ihrer
wildesten Träume, doch nur von begrenzter
Dauer. Sie tat aber niemandem damit weh
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außer sich selbst. Und solange sie es schaffte,
mit den Füßen am Boden zu bleiben, war
alles in Ordnung.
Den Vormittag über bedachte sie die Situ-
ation sorgfältig und spielte alle möglichen
Szenarien durch. Dabei kam sie zu dem
Entschluss, sehr vorsichtig mit dem umzuge-
hen, was in Zukunft vielleicht zwischen
Creed und ihr geschehen mochte.
Er hatte sie auf seinem Weg zur Arbeit an
der Schule abgesetzt, denn ihr Auto stand ja
dort auf dem Parkplatz, hatte ihr Haar
gestreichelt und ihr einen flüchtigen Kuss
auf die Lippen gedrückt. Dann hatte er sie
gebeten, ihm noch ein paar Tage Zeit zu
geben, um ihre Mutter aufzuspüren, und
hatte ihr versprochen, alles zu tun, um sie zu
finden.
Sie hatte tapfer genickt und ihre auf-
steigenden Ängste für den Moment erfol-
greich unterdrückt.
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Angesichts der Spannung und Feindse-
ligkeit, die all die Jahre zwischen ihnen
beiden geherrscht hatte, war es ihr überras-
chend leichtgefallen, Vertrauen in ihn zu set-
zen. Mochte ihr Verhältnis auch kompliziert
und unbeständig sein, wenn es um Patricia
ging, vertraute sie ihm vollkommen.
Und dann geschah das Unglaubliche, das
sie ziemlich schockierte. Creed kündigte an,
er werde abends nach der Arbeit bei ihr
vorbeischauen und etwas zu essen
mitbringen.
Sie war viel zu geschmeichelt und erfreut,
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