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(500-479 v. Chr.) war jedoch nicht das persische Übergreifen
auf das griechische Mutterland, sondern eine Revolte griechi-
scher Städte des ionischen Stammes in Kleinasien unter der
Führung Milets gegen die persische Herrschaft. Die Ursache
für diesen  Ionischen Aufstand (500-494 v. Chr.) lag darin,
daß sich die unter persischer Oberhoheit lebenden Griechen
politisch und wirtschaftlich bedrängt fühlten. Die Aufständi-
schen wandten sich bei ihrer Suche nach Bundesgenossen zu-
erst an Sparta und seinen König Kleomenes als dem prostates,
dem Vorsteher Griechenlands. Aber dieser lehnte jede Hilfe-
leistung mit der Begründung ab, daß das Perserreich zu
mächtig und zu weit entfernt sei; Sparta könne es sich nicht
erlauben, für längere Zeit ein Bürgerheer dorthin zu entsen-
den, das man dringend auf der Peloponnes benötige. So wur-
de der Aufstand, wie nicht anders zu erwarten, im Jahre 494
von den Persern niedergeschlagen  außer der euböischen
Stadt Eretria und Athen hatte niemand den Ionern geholfen.
Als die Perser vier Jahre später mit einem etwa 20 000 Mann
starken Heer zum ersten Mal in Griechenland einfielen und
Eretria zur Strafe für die Hilfeleistung für die Ioner zerstörten
sowie Athen von der Ebene von Marathon aus bedrohten,
brachen sie mit der gegenseitigen Respektierung der Ein-
flußsphären. Spartas Kräfte waren jedoch durch einen Helo-
tenaufstand gebunden, so daß ein Hilfskontingent von 2000
Hopliten für Athen verspätet eintraf. Begründet wurde diese
Verspätung freilich nicht mit der eigennützigen Selbstverteidi-
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gung, sondern mit religiös bedingten Verzögerungen des Ab-
marsches. Aber Athen siegte bei Marathon 490 v. Chr. unter
der Führung des Strategen Miltiades auch ohne Spartas Hilfe,
obwohl es den Persern in der Heeresstärke hoffnungslos un-
terlegen war. Diese Niederlage bei Marathon war für die Per-
ser ein herber Rückschlag, den sie nicht auf sich sitzen lassen
wollten. Neun Jahre später marschierte der neue Perserkönig
Xerxes mit einem gewaltigen Aufgebot in einem Parallelzug
zu Wasser und zu Lande über den Hellespont nach Thrakien,
Makedonien, Thessalien, Böotien bis nach Attika  die Erobe-
rung Griechenlands stand bevor. Nun war es an Sparta, die
Verantwortung als Schutzmacht der Griechen zu übernehmen,
und es entzog sich dieser Verantwortung nicht. Auf die Kunde
von gewaltigen Rüstungen der Perser hin hatte Sparta bereits
ein Jahr zuvor eine Versammlung des Peloponnesischen Bun-
des, zu dem auch Athen gehörte, nach Korinth einberufen, ein
vortrefflicher Sammelpunkt an der Pforte zur Peloponnes. Das
Ergebnis dieser Versammlung war eine Symmachie, ein Mili-
tärbündnis gegen die Perser. Die Führung im Krieg wurde
selbstverständlich Sparta angetragen. Aber es spricht für die
Flexibilität der spartanischen Führung, die Leitung des
Seekrieges unter Beibehaltung des nominellen Oberbefehls
für Sparta dem Athener Themistokles zu übertragen. Nicht
kriegsentscheidend, wohl aber legendenbildend war die Nie-
derlage und der Heldentod von 300 Spartiaten am Thermopy-
lenpaß in Mittelgriechenland unter der Führung ihres Königs
Leonidas. Die Legende von der unerschütterlichen Festigkeit
jener Kämpfer gegen die gewaltige persische Übermacht, die
trotz Verrates und in auswegloser Lage nicht von dem ihnen
zugewiesenen Platz wichen, bildete die Grundlage für Spartas
Ruhm in kommenden Generationen: Sparta hatte für die Sa-
che der Griechen das kostbarste Opfer überhaupt gebracht
und sich damit moralisch und politisch auch für die Zukunft
als würdig erwiesen, Griechenlands Hegemon zu sein.
Den Sieg über die Perser brachten allerdings zwei andere
Schlachten: 480 v. Chr. die Seeschlacht bei der Insel Salamis
vor der Küste Attikas, die den vollständigen Sieg über die
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persische Flotte bedeutete, und ein Jahr später 479 v. Chr. die
Landschlacht bei Plataiai an der Grenze zwischen Böotien und
Attika, in der die Griechen unter der Führung des spartani-
schen Regenten Pausanias das persische Landheer aufrieben.
Am Zustandekommen dieses Erfolges hatten beide Städte,
Athen und Sparta, in etwa gleichen Anteil; die ganze Last des
persischen Angriffs aber hatten die Athener allein zu tragen
gehabt. Denn die Perser waren in Attika eingefallen, hatten
dort zerstört und geplündert; Frauen, Kinder und Greise muß-
ten auf benachbarte Inseln evakuiert, die Männer auf die ca.
200 seit 487 v. Chr. gebauten Trieren (Kriegsschiffe mit drei
Ruderreihen) verbracht werden. Diese Trieren bildeten den
Kernbestand des Erfolges von Salamis, den dazu noch ein
athenischer Feldherr, Themistokles, herbeigeführt hatte. Es
verwundert daher nicht, daß sich Athen nach dem Erfolg
selbstbewußt als den eigentlichen Sieger  militärisch wie
auch moralisch  in der Auseinandersetzung mit den Persern
ansah. Mit dieser Einschätzung standen die Athener nicht
allein. Auch die Ioner äußerten Kritik an Sparta und seiner
Strategie gegen die Perser, die darin bestanden hatte, die leicht
zu sichernde Peloponnes zum Ausgangspunkt der Gegenwehr
zu machen  und dafür vorübergehend das restliche Griechen-
land den Persern auszuliefern. Diese Kritik schmerzte und
schmälerte den Ruhm ein wenig, obwohl Sparta als oberster
Kriegsherr, als Sieger bei Plataiai, als Stadt der besten Hopli-
ten gefeiert wurde und zudem durch den Heldenmut der
Thermopylenkämpfer seine außergewöhnliche Stellung bewie-
sen hatte.
Der Streit um die Frage, wem der höchste Ruhm bei der
Niederringung der Perser zukam, Athen oder Sparta, ist aber
nur ein Symptom für einen viel tiefergehenden Konflikt zwi-
schen beiden Städten. Man kann durchaus sagen, daß 479/8
v. Chr. nach der Landschlacht von Plataiai die Weichen für
den nächsten großen Krieg, diesmal zwischen den Alliierten
des Perserkrieges gestellt wurden. Zwar war mit dem Abzug
der Perser aus Griechenland das Mutterland gerettet, aber die
Ägäis und vor allem die kleinasiatische Küste waren noch
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nicht befreit. Gemäß der Kleomenes-Doktrin von der Be-
schränkung der spartanischen Interessen auf das Mutterland
sahen die Peloponnesier den Krieg daher mit der Schlacht von
Plataiai als beendet an, während die ionischen Griechen auf
seine Weiterführung hofften. Auf einer Konferenz in Samos
wurden 479 v. Chr. auf athenischen Druck hin und gegen den
ausdrücklichen spartanischen Wunsch auch die Insel- und die
ionischen Griechen in das antipersische Bündnis aufgenommen. [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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