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 Das fände ich schön. Auch Alyssa
lächelte nun.
 Prima. Cherise stand auf.  Und während
du dir Gedanken darüber machst, wie du
deinen Freund zur Vernunft bringst, kocht
deine Momma dir etwas Leckeres. Dann
ging sie hinaus.
Alyssa ließ sich gegen die Rückenlehne des
Sofas sinken und wickelte sich gedankenver-
loren eine Strähne um den Zeigefinger.
Niemals im Leben etwas bereuen.
Das klang gut, aber wie ging es nun weit-
er? Allein beim Gedanken daran, was sie für
Paulo empfand, krampfte ihr Magen sich
zusammen. Die ganze Nacht hatte sie gegrü-
belt, doch nur eins war ihr wirklich klar: Sie
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konnte ihn nicht einfach aufgeben. Aber wie
sollte sie zu einem Mann durchdringen, der
sich weigerte, über seine Gefühle zu
sprechen?
In der Küche hörte sie ihre Mutter mit
Töpfen klappern und einen Countrysong sin-
gen. Auch wenn es in ihrem Leben viele Sch-
wierigkeiten gegeben hatte  ihre Mutter war
immer für sie da gewesen. Und eins wusste
sie nun: Reichtum war kein Garant für eine
unbeschwerte Kindheit.
Die Zeit, die Paulo für das Unternehmen
seines Vaters gearbeitet hatte, musste un-
glaublich schwer gewesen sein. Geld und Er-
folg waren in seiner Familie offenbar wichti-
ger gewesen als Gespräche. Es war möglich,
dass Paulo nicht über schmerzliche Dinge re-
dete, weil er es einfach nie gelernt hatte &
Marcos und Bianca hatten sich ihm ge-
genüber einfach abscheulich verhalten. Und
doch war es sein Vater, über den Paulo nicht
reden wollte. Inständig hoffte Alyssa, das
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Geheimnis dieser Beziehung lüften und ihn
überzeugen zu können, dass er das Geld an-
nahm und das verarbeitete, was ihn so
quälte. Vielleicht wäre dann auch sie in der
Lage, zu ihm durchzudringen &
Sie hatte eine Mail von Paulos Exfrau we-
gen der geplanten Feier bekommen, aber
nicht beantwortet. Ihr Magen krampfte sich
zusammen beim Gedanken daran, was Tessa
Harrison Bianca alles erzählt haben mochte.
Aber vielleicht könnte sie auf diesem Weg
wirklich die Wahrheit über Paulos Vater
herausfinden. Paulo würde es allerdings
nicht gefallen.
Nervös drehte Alyssa ihr Whiskyglas hin
und her. Dann gab sie sich einen Ruck, nahm
seufzend das Handy zur Hand und suchte Bi-
ancas Nummer heraus.
Alyssa hatte sich zuerst bei der Vorstellung
unbehaglich gefühlt, Bianca beim Organis-
ieren der Feier anlässlich ihres Hochzeitstags
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zu unterstützen. Doch dann hatte sie sich
zusammengerissen. Nachdem sie Bianca am
Telefon eine halbe Stunde lang Fragen ges-
tellt hatte, war ihr das perfekte Motto für die
Feier eingefallen. Paulos Exfrau empfing sie
bei kühlen Getränken in ihrem perfekt gep-
flegten Garten, von dem aus man auf die
Tennisplätze und den Atlantik blickte.
 Die Leitung des Country Clubs war so
nett, meine kurzfristige Anfrage anzuneh-
men. Bianca zog die sommersprossige Nase
kraus. Ihr rotes Haar glänzte in der Sonne.
 Aber ihre Vorstellungen waren ein bisschen
& gewöhnlich. Aufgeregt beugte sie sich vor.
 Ihre Idee finde ich einfach toll!
Angesichts ihrer Begeisterung konnte
Alyssa nicht anders, als zu lächeln.  Das
freut mich. Wir haben Glück, dass wir die
Casinotische bekommen konnten. Es wird
bestimmt ein besonderes Erlebnis, in Ihrem
privaten Monte Carlo Jetons an die Gäste
auszuteilen.
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Bianca lächelte strahlend.  Ja! In unseren
Flitterwochen in Monte Carlo ist Marcos im-
mer besonders gern ins Casino gegangen.
Bisher haben wir unseren Hochzeitstag nie
hier gefeiert. Nun verblasste ihr Lächeln.
 Die Zeitungen haben nach unserer Hochzeit
so niederträchtige Dinge geschrieben &  Sie
errötete.  Aber dieses Jahr war Marcos so
viel geschäftlich unterwegs, dass ich
beschlossen habe, den Tag zu Hause zu
begehen.
Alyssa konnte gut verstehen, dass Bianca
nicht mehr vor der Vergangenheit weglaufen
wollte.  Ich werde heute noch alles Organ-
isatorische abschließen , versicherte sie.
Dankbar legte Bianca die Hand auf ihre.
 Vielen Dank. Ich bezahle Sie natürlich für
Ihre Arbeitszeit, aber wenn ich darüber
hinaus irgendetwas für Sie tun kann, dann
sagen Sie es mir bitte.
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Alyssa atmete tief ein.  Ich hatte gehofft,
Sie könnten mir etwas über Paulos Vater
erzählen.
Überrascht sah Bianca sie an und schwieg
eine Weile.  Ricardo war mein Patenonkel ,
begann sie schließlich.  Er war ein wun-
derbarer Mensch und mir gegenüber sehr
großmütig. Allerdings hat er seine Söhne
nicht sonderlich liebevoll behandelt, sondern
er war streng und unnachgiebig. Aber ich
glaube, er hatte gute Absichten. Domingues
International zu leiten ist nichts für Leute
mit schwachen Nerven. Mitleid spiegelte
sich in ihrem Gesicht.  Marcos hat sehr viel
Talent für seinen Beruf. Und damit komme
ich zu dem zweiten Gefallen, um den ich Sie
bitten möchte. Paulo scheint Sie sehr zu mö-
gen. Es wäre schön, wenn Sie ihn überreden
könnten, zu der Feier zu kommen.
 Ich glaube nicht, dass ich ihn davon
überzeugen kann , erwiderte Alyssa
wahrheitsgemäß.
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 Paulo sollte seinen albernen
Rachefeldzug endlich beenden , entgegnete
Bianca überraschend energisch.  Marcos hat
wirklich genug gelitten!
Marcos hatte gelitten? Das konnte sie
doch nicht ernst meinen!  Hat Paulo das
Familienunternehmen verlassen, weil Sie
und Marcos geheiratet haben? , fragte
Alyssa.
 Hat Paulo es Ihnen nicht erzählt? Bianca
runzelte die Stirn.  Dann hat er sich wirklich
kein bisschen geändert. Auch nachdem wir
ein Jahr verheiratet waren, hat er mir nichts
anvertraut. Es wurde nie öffentlich bekannt
gegeben, aber als mein Patenonkel starb,
hinterließ er das Unternehmen Marcos. Da-
raufhin hat Paulo die Firma verlassen.
Alyssa war erschüttert. Wie konnte man
als Vater seinen Sohn nur so übergehen?
 Paulo wollte Marcos unbedingt über-
trumpfen und seinem Vater beweisen, was in
ihm steckt , erzählte Bianca weiter.  Dass er
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fast ununterbrochen arbeitete, hätte ich gern
in Kauf genommen, wenn er sich mir ge-
genüber nur geöffnet hätte. Sie wirkte
traurig.  Aber ich musste mir schließlich
eingestehen, dass er mich niemals so lieben
könnte wie ich ihn.
Alyssa wurde das Herz immer schwerer.
Und sie begriff: Bianca war nicht die kalte,
berechnende Frau, für die sie sie gehalten
hatte.
 Dann hatte Ricardo einen Schlaganfall.
Ich war furchtbar unglücklich, aber immer,
wenn ich mit Paulo darüber reden wollte, hat
er sich einfach weggedreht.
Diese Worte trafen Alyssa wie ein Schlag.
Was Bianca beschrieb, hatte auch sie erlebt.
 Marcos hat mir damals sehr geholfen.
Und während wir uns um Ricardo kümmer-
ten, kamen wir uns immer näher. Bianca
sah ihr ins Gesicht.  Irgendwann wurde mir
klar, dass ich den falschen der beiden Brüder
geheiratet hatte.
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Sie schien zu merken, was in Alyssa vor-
ging.  Es tut mir leid , sagte sie sanft.  Ich
weiß, dass es frustrierend ist, Paulo zu lieben
und nicht zu ihm durchzudringen.
Mit zittrigen Händen nahm Alyssa ihre
Handtasche.  Ich muss jetzt los zu einem an-
deren Termin. Sie stand auf und rang sich
ein Lächeln ab.  Ich rufe Sie an, wenn alles
unter Dach und Fach ist.
Als sie sich schon umgewandt hatte, sagte
Bianca:  Alyssa, Tessa Harrison hat mit
einem Reporter des Miami Insider über Sie
gesprochen. Ihre Vergangenheit geht mich
nichts an, also habe ich mit niemandem
darüber geredet , sagte sie mitfühlend.  Aber
ich fand, Sie sollten das wissen.
Einen Moment lang war Alyssa wie erstar-
rt.  Danke , brachte sie dann mühsam
heraus und eilte davon. Ihre Gedanken wir-
belten durcheinander. Doch die Wahrheit
über Paulos Ehe wühlte sie mehr auf als die
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